Vor zwei Jahren hat Philip Catherine zum ersten Mal in seiner langen Karriere eine Reihe von Songs aufgenommen, die ihn als jungen Gitarristen entscheidend geprägt haben. Das aktuelle Album „Manoir de mes Rêves“ – benannt nach Catherines Lieblingskomposition von Django Reinhardt – stellt ein neues All-Star-Trio mit dem Gitarristen Paulo Morello und dem Kontrabassisten Sven Faller vor. Paulo Morello wird leider beim Konzert auf unserem Festival nicht mit von der Partie sein können. An seiner statt wird der Pianist Nicola Andrioli – seit zehn Jahren musikalischer Partner von Philip Catherine in verschiedenen Projekten – zu hören sein.
Der Großteil der sorgfältig ausgesuchten Stücke stammt aus dem Paris der 1950er und 60er Jahre, darunter Kompositionen von Georges Brassens, Henri Salvador, Eddy Louiss und natürlich von Django Reinhardt.
Ein ideales Sprungbrett für das filigrane Zusammenspiel der drei Individualisten. Ein ausgeprägter Sinn für Groove, intimes Interplay, humorvoller Erfindungsgeist und ein kunstvoller melodischer Kontrapunkt kennzeichnen die Musik des Trios.
Eine Begegnung zweier Generationen des europäischen Jazz, die tief in der Tradition verwurzelt ist, und gleichzeitig zeitlose Frische und jugendlichen Esprit ausstrahlt.
Philip Catherine ist eine Jazzgitarren-Legende. Bereits in jungen Jahren spielte er mit Dexter Gordon und Jean-Luc Ponty. Zwischen 1980 und 1985 war er ständiger Begleiter von Chet Baker. Darüber hinaus arbeitete Philip Catherine mit Carla Bley, Klaus Doldinger, Larry Coryell, Toots Thielemans, Billy Hart, Rolf und Joachim Kühn, Aldo Romano, Tom Harrell, Alphonse Mouzon, Niels-Henning Ørsted Pedersen, Didier Lockwood, Miroslav Vitouš und vielen anderen Größen des Jazz. Nachdem er an der Berklee School of Music in Boston studiert hatte, kehrte er 1973 nach Europa zurück und gründetet mit Charlie Mariano und Jasper van't Hof die legendäre Gruppe Pork Pie. 1977 engagierte ihn Charles Mingus für sein Album „Three or Four Shades of Blues“ und verpasste ihm den Spitznamen „Young Django“.
Erst kürzlich schrieb die Süddeutsche Zeitung über ihn, dass er „Sachen spielt, die man derzeit von keinem anderen Gitarristen auf der Welt hören könne“.Sein unverwechselbarer akustischer Gitarrenton und sein stark von den großen Bläsern des Jazz beeinflusster stupender Improvisationsstil, sind sein Markenzeichen.
Nicola Andrioli wurdein Brindisi geboren. Er studierte Klassik und Jazz in Italien sowie am “Conservatoire National Superieur” in Paris und am „Royal Conservatory of Brussels“ in Belgien.‚Advanced Jazz‘ in Paris und in Brüssel. Der mehrfach preisgekrönte Pianist ist seit 2011 enger musikalischer Weggefährte von Philip Catherine. Er erscheint auf mehreren seiner Alben wie 'Coté Jardin' (2012), "The String Project - live" (2015) und 2020 "75thAnniversary Concert - live".
Nicola Andrioli hat sich nicht nur als Pianist, sondern auch als Komponist einen Namen gemacht und spielte mit Toots Thielemans, Kurt Rosenwinkel, Joshua Redman, John Ruocco, Archie Shepp, Bert Joris, Rick Margitza, Richard Galliano und Dino Saluzzi.
Sven Faller hat sich mit seinem melodischen Stil auf dem Kontrabass international einen Namen gemacht. Nach seinem Studium am Mannes College of Music lebte er viele Jahre in New York und teilte die Bühne mit zahlreichen namhaften Künstlern wie Charlie Mariano, Chico Freeman, Bobby Watson, Pippo Pollina, Mulo Francel oder Konstantin Wecker.
Vor zwei Jahren begeisterte er auf dem Travejazz Festival zusammen mit Stephanie Boltz im Duo Le Bang Bang das Publikum. Mit seiner CD „Night Music“ und dem gleichnamigen Buch hat er sich endgültig nicht nur als Bassist, sondern auch als Komponist und Autor etabliert.
Philip Catherine: Gitarre
Nicola Andrioli: Piano
Sven Faller: Kontrabass