Das Michel Schroeder Ensemble ist ein 2018 gegründetes Large Ensemble, das Musiker:innen aus den unterschiedlichsten Stilistiken zusammenbringt. Mit diesem aus vier Streichern, acht Bläsern, Harfe und einer vierköpfigen Rhythmusgruppe bestehendem Ensemble erfüllt sich der Bandleader den Traum für eine Besetzung zu schreiben, die keine klanglichen Grenzen kennt.
Seien es romantische Melodien, wilde Grooves oder auch traditioneller Swing, hier ist für jeden Zuhörer etwas dabei. Es erwarten einen Klänge, die mal nach der Pat Metheny Group, mal nach dem Gil Evans Orchestra, dann wieder nach Michael Brecker klingen, aber doch nichts von alledem sind, sondern die ganz eigene Sprache des jungen Trompeters und Komponisten.
Bunt geht es auf dem gleichnamigen Album von Michel Schroeder zu.
Der 25-jährige Trompeter leitet einen der ungewöhnlichsten und spannendsten Klangkörper, die der deutsche Nachwuchs-Jazz zu bieten hat. Das Michel Schroeder Ensemble besteht aus nicht weniger als 17 Mitgliedern. Mit insgesamt 8 Bläsern, 4 Streichern, einer Harfe, Klavier, Gitarre, Bass und Schlagzeug erinnert die Besetzung eher an ein kleines Sinfonieorchester als an eine Bigband. Ein Crossover-Ensemble, das sowohl im Jazz- als auch im klassischen Kontext famos funktioniert und dem klanglich kaum Grenzen gesetzt sind. Von Swing über Techno, Free Jazz, Latin und Klassik – von allem findet sich etwas im musikalischen Kosmos des Ensembles.
„Bunt“ lautet nicht nur der Titel des ersten gemeinsamen Albums, sondern auch Schroeders musikalisches Motto. „Ich habe Schwierigkeiten festzulegen, welche Musik ich eigentlich machen will“, gesteht er, um im nächsten Satz klarzustellen. „Das sehe ich gar nicht als Problem. Im Gegenteil: ich empfinde es als Vorteil, bunte Musik erschaffen zu können. Mit der Position von Puristen, die ganz bestimmte Vorstellungen davon haben, wie Musik klingen sollte und wie nicht, kann ich wenig anfangen. Für mich darf sie nach gestern, heute und morgen klingen –gerne auch alles zusammen in ein und demselben Stück“, unterstreicht er. Michel Schroeders Kompositionen weisen eine klare Handschrift auf. „Zwei Elemente durchziehen sie wie ein roter Faden: prägnante Melodien mit hohem Wiedererkennungswert und bestimmte Momente, die beim Auditorium bleibenden Eindruck hinterlassen“, erklärt er.
Tatsächlich finden sich auf „Bunt“ viele solcher besonderen, szenenartigen Momente, in denen er in der Rolle eines musikalischen Regisseurs agiert, um bestimmte Effekte zu erzielen.
Mit „Bunt“ ist Michel Schroeder mit seinem großen Ensemble ein ebenso spannendes wie vielschichtiges Debut-Album gelungen. Ein Beleg dafür, wie kreativ und stimmgewaltig sich der deutsche Nachwuchs-Jazz selbst in schwierigen Zeiten präsentiert.
Michel Schroeder Trompete, Komposition, Arrangement
Felix Meyer Trompete
Erik Konertz Posaune
Felix Konradt Posaune
Mikko Krebs Holzblasinstrumente
Vincent Dombrowski Holzblasinstrumente
Lasse Golz Holzblasinstrumente
Yannick Glettenberg Holzblasinstrumente
Milena Hoge Harfe
Finn Stamer Violine
Jose Francisco Perez Violine
Lena Appelhans Viola
Ester Puig Costa Cello
Béla Meinberg Piano
Daniel Hirth Gitarre
Christian Müller Bass
Leon Saleh Schlagzeug
Eva Swiderski Gesang
Nachdem das Ensemble Anfang 2021 ihr Debüt Album BUNT veröffentlicht hat ist es im Herbst nun mit seinem neuen Programm „Guilty Pleasure Music“ auf Tour. Hier werden die liebsten Popsongs des Bandleaders gespielt, arrangiert für die spezielle Besetzung der Band, gesungen von der Kölner Sängerin Eva Swiderski.